Einkaufsmanager-Index: Was für die Eurozone zu erwarten ist

Am Donnerstag werden die ersten Daten für den Einkaufsmanager-Index der Eurozone veröffentlicht.

Sara Silano 18.03.2024 James Gard
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Die Finanzmärkte erwarten am 21. März die "Flash"-Schätzungen für die Einkaufsmanager-Indizes (auch: Purchasing Managers' Index, PMI) in der Eurozone. 

Eurozone Flash PMI

In der Eurozone wird der HCOB Flash Eurozone PMI, der am Donnerstag von S&P Global veröffentlicht wird, einen aktuellen Überblick über den Zustand der Wirtschaft geben, nachdem die Europäische Zentralbank auf ihrer Märzsitzung den Ausblick für das BIP-Wachstum im Jahr 2024 nach unten korrigiert hat. Laut FactSet liegt die Konsensschätzung für den Composite-Index im März bei 49,7 und damit immer noch leicht unter der Linie, die Expansion von Kontraktion unterscheidet. Der PMI-Index für das verarbeitende Gewerbe wird auf 47 geschätzt, während für den Dienstleistungssektor ein Wert von 50,5 erwartet wird.

Im Februar stieg der saisonbereinigte HCOB Eurozone Composite PMI Output Index, ein gewichteter Durchschnitt aus dem HCOB Manufacturing PMI Output Index und dem HCOB Services PMI Business Activity Index, von 47,9 im Januar auf ein Achtmonatshoch von 49,2. Obwohl er weiterhin im Bereich der Kontraktion liegt, zeigte die Wirtschaft der Eurozone im Februar Anzeichen einer Stabilisierung.

"Obwohl das Gesamtproduktionsvolumen den neunten Monat in Folge sank, war der Rückgang marginal und der geringste seit Mitte letzten Jahres. Vor allem die Dienstleister verzeichneten eine geringfügige Verbesserung der Geschäftstätigkeit, die durch einen weiteren soliden Rückgang der Industrieproduktion ausgeglichen wurde", so S&P in seiner Mitteilung.

Was bedeuten die PMI-Daten für Investoren?

Die PMI-Erhebung liefert wichtige Erkenntnisse für künftige Zinsentscheidungen der EZB. Laut Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank, gibt es zwei wichtige Erkenntnisse:

1) Die Erzeugerpreise im Dienstleistungssektor steigen weiterhin beschleunigt an, was vor allem auf steigende Löhne zurückzuführen ist.

2) Die unerwartet robuste Preissetzungsmacht der Dienstleister in einem schleppenden Wirtschaftsklima und einem prognostizierten Wachstum von unter 1 % für 2024 lässt aufhorchen. Dies schürt die Besorgnis über das mögliche Entstehen einer Lohn-Preis-Spirale und einer Stagflation, insbesondere angesichts des anhaltenden strukturellen Arbeitskräftemangels, der die Produktivität bedroht.

"Diejenigen, die für späte Zinssenkungen plädieren, könnten durch die Ergebnisse des PMI bestärkt werden", fügt Cyrus de la Rubia hinzu.

Anzeichen einer Verbesserung - zumindest im Dienstleistungssektor

"Sowohl in der Eurozone als auch im Vereinigten Königreich ist das Muster sehr ähnlich: Die Dienstleistungsindikatoren zeigen Anzeichen einer Verbesserung, wenn auch von einer niedrigen Basis aus, während das verarbeitende Gewerbe in beiden Regionen zu kämpfen hat", sagt Michael Field, europäischer Aktienmarktstratege bei Morningstar.

"Die Dienstleistungskonjunktur ist wieder auf dem richtigen Weg, nachdem sie Mitte letzten Jahres ins Minus gedreht hatte. Dies gilt insbesondere für das Vereinigte Königreich, wo die Zahlen des letzten Monats auf eine robuste Aktivität in diesem Bereich hindeuten. Das verarbeitende Gewerbe wurde in beiden Regionen durch die Inflation, die schwache Verbrauchernachfrage und die hohen Energiepreise stark beeinträchtigt. Zwar ist die Inflation im letzten Jahr stark zurückgegangen, aber die beiden letztgenannten Probleme werden wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis sie behoben sind", so Field abschließend.

 

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Über den Autor

Sara Silano

Sara Silano  è caporedattore di Morningstar in Italia