Quartalszahlen der DAX-Konzerne: Ausblick und Termine

Die Berichtssaison ist gestartet, nächste Woche öffnen auch die ersten deutschen Blue Chips ihre Bücher. Ein Blick auf die Termine und die Einschätzungen unserer Analysten. 

Antje Schiffler 19.01.2024
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DAX signDie frisch angelaufene Gewinnsaison dürfte recht gemischt ausfallen. "Die hohen Zinssätze werden eine große Rolle spielen und Aktien sowie Branchen mit hoher Verschuldung unter Druck setzen. Andere Sektoren könnten aber von der sinkenden Inflation profitieren, insbesondere diejenigen, die eine hohe Kosteninflation zu verzeichnen haben", sagt Morningstar Marktstratege Michael Field.

Vor allem aber könnten die Verbrauchersegmente eine schwierige Ertragssaison erleben. Schließlich haben Konsumenten schon seit einigen Jahren mit steigenden Lebenshaltungskosten zu kämpfen. Wenn dann noch die Hypothekenzinsen steigen, ist das Portemonnaie schnell leer. Ausgaben müssen gekürzt werden, wo es geht. Ein Beispiel im Online-Handel ist Zalando. Die Aktie legte ein miserables 2023 hin, und 2024 ging es ebenso bisher düster weiter

Gestartet ist die Gewinnsaison für das vierte Quartal traditionell mit den US-Banken wie JPMorgan Chase, Bank of America, Wells Fargo und Citigroup. Am 24. Januar macht SAP bei den deutschen Blue Chips den Aufschlag. 

"Der Jahresauftakt 2024 an den Kapitalmärkten ist durchwachsen ausgefallen, wohlgemerkt nach einem bemerkenswert versöhnlichen Abschluss für das schwankungsreiche Börsenjahr 2023", kommentiert Ann-Katrin Petersen, Senior-Kapitalmarktstrategin beim BlackRock Investment Institute. Die Jahresendrallye wurde maßgeblich durch einen ausgeprägten Zinssenkungsoptimismus befeuert.

Nach Lage der Dinge dürfte 2024 als Jahr der geldpolitischen Zinswende in die jüngere Geschichte eingehen, so Petersen. "Doch erwarten wir keine Rückkehr in die Welt, wie wir sie vor Ausbruch der Pandemie kannten und bevorzugen bei unserer taktischen Anlageallokation nach wie vor einen selektiveren Ansatz", so Peterson.

Michael Field betont: Das Narrativ der Zinssenkungen hat im Jahr 2024 etwas an Glanz verloren. "Wenn wir den Markt heute betrachten, sehen wir ihn als fair bewertet an. Realistisch gesehen gebe es also zwei Dinge, die den Markt wieder in die richtige Richtung bewegen könnten:

  • Fundamentale Daten: Wenn die Analysten ihre Gewinnerwartungen nach oben korrigieren, würde dies den Aktien sicherlich einen gewissen Spielraum für Wachstum verschaffen.
  • Einbrechende Inflation und/oder eine schwächelnde Wirtschaft: Daten, die dies bestätigen, würden die Entscheidung der Zentralbanken, die Zinsen zu senken, beschleunigen. Das würde die europäischen Märkte beflügeln.

 

 

 

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Über den Autor

Antje Schiffler  ist Redakteurin bei Morningstar in Frankfurt.