Ist Meta jetzt ein Kauf?

Die Analysten von Morningstar sagen, Meta sei aktuell unterbewertet. Aber ist das Unternehmen deswegen ein Schnäppchen?

Sunniva Kolostyak 03.02.2022
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Meta on a mobile

Die Aktien des Facebook-Eigentümers Meta Platforms (FB) fielen vorbörslich um 20%, nachdem das Unternehmen gestern Abend die Gewinnschätzungen verfehlt hatte.

Der starke Kursrückgang, der erwartet wird, wenn die Wall Street heute öffnet, ist das jüngste Signal für die Volatilität im US-Tech-Sektor. Spotify (SPOT), Netflix (NFLX) und Peloton (PTON) wurden bereits in den letzten Handelstagen stark abverkauft. Laut Meta sank die tägliche Nutzung von Facebook zum ersten Mal seit 18 Jahren und konkurrierende Plattformen wie TikTok werben Nutzer ab.

Ali Mogharabi, Senior Equity Analyst bei Morningstar, glaubt jedoch, dass diese Marktbewegung eine Überreaktion ist, auch wenn sie dem eintägigen Einbruch der Aktie im Juli 2018 ähnelt.

"Wir glauben, dass der Markt auf die Ergebnisse von Meta für das vierte Quartal 2021 überreagiert. Nachdem die Aktie nachbörslich um 23% fiel, wird sie jetzt nur noch mit dem Neun- bis Zehnfachen der Konsensschätzungen für das bereinigte EBITDA 2022 gehandelt, was deutlich unter den historischen Niveaus liegt", sagt er.

Er hält an den Umsatz- und Gewinnprognosen bis Ende 2026 fest, die eine Fair Value-Schätzung in Höhe von USD 400 stützen.

Es wird erwartet, dass die Aktien heute auf USD 253 fallen, was einem Rückgang von fast USD 70 entspricht. Damit lägen sie rund 40% unter ihrem fairen Wert von USD 400 und würden zu Aktien mit nur noch vier Sternen. Vor der Veröffentlichung der jüngsten Ergebnisse lag der faire Wert bei USD 404.

Nach Ansicht Mogharabis bieten die Aktien jetzt eine attraktive Investmentmöglichkeit, weil sie wegen der strategischen Wettbewerbsvorteile des Unternehmens über ein starkes Economic Moat Rating verfügen.

"Wir glauben, dass Meta zusätzliche Möglichkeiten zur Monetarisierung der Nutzer bietet, etwa durch den Handel. Das Wachstum des Online-Handels in Verbindung mit den verschiedenen Shopping-Funktionen von Facebook und Instagram (wie z. B. Anproben) und der Möglichkeit, Händler auf Instagram zu präsentieren, die auf Facebook eröffnen, sollten zu mehr Werbeausgaben auf der Plattform führen."

 

 

Ein Element der Quartalsergebnisse von Meta, das die Anleger verunsicherte, war der Plan des Unternehmens, in den kommenden Jahren viel Geld auszugeben. Auch hier hat Mogharabi eine andere Meinung.

"Wir erwarten nicht, dass die Metaverse-Einnahmen des Unternehmens (oder die Einnahmen aus den Reality Labs) in den nächsten Jahren einen bedeutenden Umfang erreichen werden, aber wir begrüßen die Entscheidung des Managements, aggressiver in neue Produkte und Dienstleistungen sowie in die Diversifizierung der Einnahmen von Meta zu investieren", sagt er.

Die Wall Street hatte sich seit dem Beginn der Pandemie an glänzende Gewinnmeldungen der Tech-Giganten gewöhnt, aber das letzte Quartal brachte einige Überraschungen mit sich. Meta war eine davon, während die Google-Muttergesellschaft Alphabet diese Woche die Schätzungen übertraf.

Apple (AAPL) wiederum meldete Ende Januar einen Rekordumsatz von fast USD 124 Milliarden, aber die Aktien des Unternehmens sind nach Ansicht von Morningstar-Analyst Abinav Davaluri inzwischen überbewertet. Noch immer steht das Unternehmen kurz davor, die erste 3-Billionen-Dollar-Aktie zu werden.

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Über den Autor

Sunniva Kolostyak  is a data journalist at Morningst