Versorger könnten 75% der Energie-Emissionen einsparen

Investoren müssen sich auf massive Veränderungen im Energiesektor einstellen, schreibt der neue Morningstar Utilities Observer.

20.12.2021
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Hydro lines

Die Zukunft der grünen Energie ist da.

Im neuen Morningstar Utilities Observer mit dem Titel “Versorger führen Energiewende in den USA an“ entdecken die Morningstar-Analysten Travis Miller, Andrew Bischof, Daniel Grunwald, Sam Siampaus und Brett Castelli am Horizont einen epochalen Wandel in der Art, wie unsere Gesellschaft Energie produziert und nutzt.

Was die Investmentmöglichkeiten bei Versorgern betrifft, nennen die Autoren die neue Energie-Infrastruktur, erneuerbare Energien, elektrische Auto, Batterien, Wasserstoff und das Abscheiden von Kohlestoff. Zu den beschriebenen Risiken gehören finanzielle, regulatorische und Umsetzungsrisiken.

“Energie verursacht in den USA 80% der Treibhausgas-Emissionen. Damit ist der Sektor die wichtigste Zielscheibe für jeden Plan, der den Klimawandel bekämpfen will. Bill Gates mit seinem Buch „Wie wir die Klimakatastrophe verhindern“, Pulitzer-Preis-Gewinner Daniel Yergin mit „The New Map“ oder die Internationale Energie-Agentur mit ihrem Bericht „Net Zero by 2050“ sind die jüngsten Beispiele dafür, welche grundlegenden finanziellen und geopolitischen Konsequenzen ein Umdenken der Gesellschaft über die Rolle der Energie hat. Versorger stehen im Zentrum der Energiewende“, schreibt der Report.

Exhibit 1

Die Autoren prognostizieren in den nächsten zehn Jahren eine Verringerung der CO2-Emissionen im Stromsektor um 40%, was die USA bis 2050 in die Nähe von Netto-Null-Emissionen im Energiesektor bringen könnte. Beseitigt werden die Emissionen dabei mit Hilfe von Technologien zur Abscheidung oder Lagerung von Kohlenstoff. „Versorger werden 75% der CO2-Emissionen des Energiesektors einsparen – unter anderem bei Herstellung und Transport, sowohl im gewerblichen wie im privaten Bereich“, heißt es in dem Bericht.

Zwar würde das – wenn alle anderen Zahlen unverändert blieben – die Emissionen der Gesamtwirtschaft gemessen an ihrem Höchststand im Jahr 2005 um 36% verringern, aber die Autoren räumen ein, dass das Netto-Null-Ziel für die Emissionen der gesamten amerikanischen Volkswirtschaft bis 2050 unwahrscheinlich ist. Das würde eine noch nie dagewesene Veränderung der Art und Weise voraussetzen, in der die USA in den letzten 200 Jahren Energie genutzt hat.

Exhibit 2

Der 2030 Clean Energy Outlook von Morningstar

Unsere Analysten sagen voraus, dass bis 2030 saubere Energie 65% der gesamten Stromerzeugung ausmachen wird. Dieser Wert ist höher als der anderer Vorhersagen, aber niedriger als die Ziele von US-Präsident Joe Biden: Er plant 80% bis 2030 und 100% bis 2035. Nach Ansicht unserer Analysten wird Sonnenenergie in den nächsten zehn Jahren ein großer Gewinner sein und eventuell mit Windenergie gleichziehen. Atom- und Wasserstoff-Energie werden jedoch auf dem aktuellen Niveau bleiben.

Exhibit 3

“Die Politik der Bundesstaaten schafft ein Drittel des Wachstums erneuerbarer Energien. Die Steuerpläne auf Bundesebene werden unsere Vorhersage vermutlich nicht ändern, weil Wind und Solar bereits mit anderen Herstellungsmethoden gleichauf liegen. Effizienzsteigerungen bei Solarpanelen und Windturbinen sollten die steigenden Investitionskosten ausgleichen. Fast 40% unserer Wachstumsprognose für erneuerbare Energien beruhen auf bereits bekannten Projekten mit vertraglich vereinbarten Preisen. Erneuerbare Energie reduziert volatile Rohstoffkosten, die etwa die Hälfte der Verbraucherrechnungen ausmachen und schafft zusätzlichen Spielraum für Wachstumsinvestitionen von Versorgern. Verbesserungen bei der Standortbestimmung und Zulassung durch die Regierung, bei Logistik und Projektumfang werden im Jahr 2030 wohl 27 GW an Offshore-Wind ermöglichen“, heißt es in dem Bericht.

Außerdem erwarten die Autoren, dass der Anteil der Kohle an der Stromerzeugung von 19% Ende 2020 auf 6% im Jahr 2030 sinken wird. Allerdings könnte die Technologie zur Abscheidung von Kohlenstoff neuere Bergwerke retten, die rund 10% des Gesamtbestandes ausmachen, weil die Kosten in den nächsten zehn Jahren sinken.

Was könnte schiefgehen?

Mit Blick auf die Risiken nennen die Autoren Verlässlichkeit, Landnutzung, Kundenrechnungen und die Politik als einige der wichtigsten Themen, mit denen Versorger konfrontiert sein werden, wenn der Übergang zu sauberer Energie so verläuft wie prognostiziert. „Kunden könnten bereit sein, höhere Preise zu zahlen, um Stürme, Feuer und andere durch den Klimawandel verursachte Wetterextreme zu vermeiden. Stillgelegte emissionsintensive Kohlebergwerke werden zu Stranded Assets und damit zu einem Problem für Investoren, Regulierer und Kunden“, schreibt der Bericht.

Exhibit 6

Sie finden den Report hier.

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