Im ersten Teil der Serie zu Value-Investing haben wir illustriert, wie tief das Tal der Tränen ist, das Value-Aktien, vor allem jedoch Value-Anleger, durchschreiten. Wir sind auch auf die möglichen Ursachen der schlechten Wertentwicklung des Value-Stils im Vergleich zum Growth-Stil eingegangen. Die vermutlich für viele Anleger frustrierende Antwort auf die Frage, ob der Value-Stil tot sei, lautete: Man weiß es nicht. Dennoch bleibt festzuhalten: Es spricht einiges dafür, dass das, was langfristig gut funktioniert hat, auch für die Zukunft relevant bleiben wird. Value wäre demnach nicht auf dem Müllhaufen der Geschichte zu entsorgen.
Das bringt uns zur Gretchenfrage: Wenn Value als Investment-Stil eine Zukunft hat: Welche Wege könnten zum Erfolg führen? Das ist eine ambitionierte Frage, denn es gibt in der Praxis dutzende, möglicherweise sogar hunderte verschiedene Zugänge zum Value-Stil. Vor allem bei aktiv verwalteten Fonds gleicht kaum ein Investmentprozess dem anderen. Auch bei Value-Indizes gibt es höchst unterschiedliche Gewichtungskriterien. Zur Erinnerung: Strategic Beta-Indizes für Value-Aktien unterscheiden sich funktional nicht von aktiven Management-Ansätzen, weshalb Value-Investing auch bei passiven Investments eine höchst komplexe Angelegenheit sein kann.