Was im Februar noch ein kräftiges Minus war, steigerte sich im Laufe des März zu einer handfesten Korrektur. Die Corona-Krise wuchs sich zu einer handfesten Bedrohung für die globalen Wirtschaft aus, und die Preise für Risiko-Assets brachen entsprechend weltweit ein. Im vergangenen Monat verloren europäische Aktien in Gestalt des Morningstar Europe Index gut 30 Prozent an Wert. Aus diesem Anlass haben wir ein Marktbarometer per 13. März kalkuliert.
Kommen wir zunächst zum Unterschied zwischen Standardwerten und Nebenwerten. Auch wenn kleinkapitalisierte Aktien mit einem Minus von 29,4 Prozent im vergangenen Monat 100 Basispunkte mehr verloren als Standardwerte, so war der Unterschied nicht signifikant. Größer war der Spread schon im Verlauf des Jahres 2020, wie auch auf Zwölf-Monats-Sicht, was aus der unteren Grafik hervorgeht.
Grafik: Morningstar Markt Barometer Spezial: Die Performance nach Größe
Die Performance zwischen Value und Growth Stilen war erneut eine einseitige Sache. Auf der Value-Seite fielen hohe Einmonatsverluste von 34,7 Prozent an, verglichen mit einem Minus von 25,6 Prozent bei Wachstums-Unternehmen. Auch im bisherigen Jahresverlauf war der Spread fast schon beängstigend.
Grafik: Morningstar Markt Barometer Spezial: Die Performance nach Stil
In unserem Barometer zerlegen wir den Morningstar Europe Index in die Bestandteile unserer bekannten Style Box, eine Neun-Felder-Matrix, die Aktien nach Größe und nach Stil gliedert. Die untere Grafik lesen Sie von links oben nach rechts unten wie folgt: Das linke Quadrat oben zeigt die Style Box Performance für den vergangenen Monat, das obere rechts für die vergangenen drei Monate, unten links sind die Zwölf-Monats-Renditen abgetragen, und unten rechts finden sich die kumulierten Dreijahres-Renditen.
Die untere Grafik zeigt, dass Value-Aktien durch die Bank die Verlierer waren. Die höchsten Verluste fielen bei Mid Cap Value Aktien an, gefolgt von Large Value. Besonders beachtlich war der in jedem der drei Größensegmente sehr große Abstand zwischen Growth und Value. Im Blend-Bereich konnten nur Small Caps relativ positiv hervorstechen.
Grafik: Morningstar Markt Barometer Spezial: Die Performance
Die Verlierer der vergangenen Wochen waren vor allem Energie-Aktien, die im Zuge des Einbruchs beim Ölpreis sensationelle 35 Prozent verloren. Doch auch die Verluste bei Banken waren mit knapp 35 Prozent sehr hoch. Zyklische Konsumgüter brachen um knapp 32 Prozent ein. Immobilien- und Rohstoff-Aktien verloren weniger, wenn auch nicht wenig.
Erneut konnten sich dagegen die meisten defensiven Branchen relativ gut halten. Am besten konnten defensive Konsumgüter und Gesundheits-Aktien die Verluste begrenzen, wobei auch dort Verluste von jeweils knapp 22 Prozent anfielen.
Grafik: Morningstar Markt Barometer Spezial: Die Sektoren-Performance
Angesichts der Tatsache, dass die Kurseinbrüche von Aktien auch mit einer laufenden Neubewertung des Fair Values der Unternehmen durch unsere Aktien-Analysten einhergehen, können wir an dieser Stelle keine Grafik mit unserer Bewertungskennziffer Price/Fair Value liefern. Sobald unsere Analysten die neuen Bewertungen anhand der fundamentalen Entwicklungen bei den Unternehmen in ihre Cashflow-Modelle eingearbeitet haben, dürften wir Klarheit über die Bewertungen am europäischen Aktienmarkt bekommen (lesen Sie hier mehr zu unserer Aktien-Research-Methodologie).
Die Analysen in diesem Artikel basieren auf unserem Tool für professionelle Anleger. Weitere Informationen zu Morningstar Direct erhalten Sie hier.
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