Fonds-Fokus: First State Asia Pacific

Anteilseigner des First State Asia Pacific finden momentan kaum einen besseren Südostasien-Fonds.

Chetan Modi 02.07.2007
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Fonds aus der Morningstar Kategorie „Asien Pazifik ohne Japan“ sind zwar in der Lage, hohe Renditen zu generieren, gleichzeitig sind sie jedoch mit deutlichen Schwankungen verbunden. Die annualisierte Standardabweichung über 10 Jahre beträgt für Fonds aus dieser Kategorie im Durchschnitt 26%, während die Standardabweichung des MSCI Europe für denselben Zeitraum bei 16% liegt. Für Investoren, die bereit sind, entsprechende Risiken einzugehen, hat dieser Fonds einiges zu bieten. Allerdings ist er für Neuanleger geschlossen.

Wenige andere Fonds verfügen über ein Management mit einem vergleichbaren Erfahrungsschatz. Fondsmanager Angus Tulloch bringt es auf 27 Jahre Erfahrung. Alistair Thompson, der den Fonds stellvertretend aus Singapur heraus managt, bringt zusätzlich 17 Jahre Erfahr

ung in Fernost-Investments mit. Ingesamt stehen den Fondsmanagern 8 weitere Analysten aus Hong Kong und Singapur zur Seite, die sich seit durchschnittlich 11 Jahre mit asiatischen Aktien befassen. Das komplette Team nimmt regelmäßige Unternehmensbesuche vor. Wir glauben, dass das erfahrene Managementteam und die regionale Nähe zu den Unternehmen die Überlegenheit dieses Fonds gegenüber anderen Produkten untermauert.

Tulloch und sein Team verfolgen einen risikokontrollierten Anlageansatz. Mit Makroanalysen verschaffen sie sich zunächst einen allgemeinen Überblick über die südostasiatischen Märkte. Sie investieren nach dem Bottom-Up-Ansatz und legen dabei einen langen Anlagehorizont von 3 bis 5 Jahren zu Grunde. Für die Einzeltitelauswahl steht die Qualität der Unternehmen im Vordergrund. Ein solides Management, die Aussicht auf nachhaltiges Gewinnwachstum (ca. 5% bis 6%) sowie ein gesundes Geschäftsmodell, das dieses Wachstum stützt, sind dabei grundlegend. Tulloch meidet allerdings Unternehmen, von denen er nicht glaubt, dass sie ihr Wachstum auf lange Sicht halten können. Zusätzlich überprüft er Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis oder das Kurs-Buchwert-Verhältnis, um sicherzugehen, dass das Unternehmen noch zu einem fairen Preis bewertet ist.

Der Fokus auf nachhaltiges Wachstum kann dazu führen, dass der Fonds in heißlaufenden Märkten zurückbleibt, ist aber hilfreich für das Risikomanagement. Im Jahr der Asienkrise (1998) beispielsweise verlor dieser Fonds weniger als der Kategoriedurchschnitt. Die Volatilität lag in den vergangenen 3, 5 und 10 Jahren unterhalb des Durchschnitts der Vergleichsgruppe. Tulloch führte den Fonds durch unterschiedliche Marktzyklen, ohne langfristig die Rendite im Konkurrenzvergleich zu beeinträchtigen. Der Fonds gehörte in den vergangnen 3, 5 und 10 Jahren zu den erfolgreichsten Fonds seiner Vergleichsgruppe. Auch die Gesamtkostenquote von 1,63% liegt im Rahmen.

Wir glauben, dass Investoren mit diesem Fonds eine gute Wahl getroffen haben. Das erfahrene Analysten- und Managementteam, die Anlagestrategie sowie die langfristige Erfolgsgeschichte sprechen dafür. Allerdings ist dieser Fonds für Neuanleger nicht mehr zugänglich. First State Asia Pacific Leaders Anleger, die auf die Expertise von Angus Tulloch setzen möchten, haben eine Alternative, den First State Asia Pacific Leaders. Der vom gleichen Team gemanagte Fonds erzielte in den vergangenen Jahren ungefähr dieselbe Rendite wie das First State Flagschiff Asia Pacific. Tulloch managt den First State Asia Pacific Leader nahezu deckungsgleich, allerdings beschränkt er sich bei der Einzeltitelauswahl rein auf Large Caps. Zudem verteilt sich das Fondsvermögen von über 1,7 Mrd. Euro auf etwa halb so viele Positionen (60 Titel) im Portfolio. Anleger zahlen für diesen Fonds neben einem Ausgabeaufschlag von 4% jährliche Verwaltungsgebühren in Höhe von 1,5%.
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Über den Autor

Chetan Modi  is a fund analyst at Morningstar OBSR.