Hohe Zinsen, hohe Risiken?

Fonds für hochverzinste Anleihen werden oft mit der englischen Übersetzung High Yield bezeichnet. Die Amerikaner haben allerdings noch einen anderen, weniger schmeichelhaften Begriff für diese Papiere: Junk Bonds - Schrottanleihen.

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Denn Emittenten mit geringer Bonität bieten die höheren Zinsen ja nicht zum Spaß an, sondern weil damit ein höheres Ausfallrisiko verbunden ist, und diese sonst nicht auf dem Markt abgesetzt werden könnten.

Mit entsprechenden Investmentfonds lässt sich dieses Risiko jedoch durch Streuung erheblich verringern. Die Kreditanalyse von Unternehmensanleihen ist ein Spezialwissen, dass nur wenige Fondsmanager wirklich gut beherrschen.

Das Risikoniveau von Hochzinsfonds ist zwischen jenem von Aktienfonds und klassischen Anleihenfonds angesiedelt. So liegt die durchschnittliche Standardabweichung der Kategorie Anleihen hochverzinslich Eu

ro über drei Jahre bei 11,2 Prozent.

Robeco nutzt Währungshedging

81 der Fonds dieser Kategorie sind in Deutschland zugelassen. Die beste Wertentwicklung über fünf Jahre kann der Robeco High Yield Bonds vorweisen. Mit durchschnittlich 13 Prozent Rendite jährlich lassen die Niederländer den Zweitplatzierten DWS Rendite Spezial um 4,5 Prozent p.a. hinter sich. Beeindruckend: In jedem Jahr seit 1999 lag die Performance im obersten Quartil. Einen Schwerpunkt im mit 158 Positionen überaus breit gestreuten Portfolio bilden amerikanische Unternehmensanleihen, wobei der Fonds das Währungsrisiko voll absichert.

Ausschließlich in europäische Unternehmensanleihen geringer Bonität investiert der WestAM Euro High Yield Bond. Fondsmanager John Lupton kommt dabei mit 50 Titeln im Portfolio aus. Die Verwaltungsgebühr ist mit 0,7 Prozent niedriger als bei Robeco (1 Prozent). Der Fonds wurde, wie viele Produkte dieses Segments, erst im Jahr 2000 aufgelegt. Die relative Performance ist seitdem jedoch konstant gut. Die Duration des Portfolios von 4,4 Jahren weist auf eine mittlere Zinssensibilität hin.

Dass man mit diesen Fonds unter Umständen aber auch viel Geld verlieren kann, beweist der Morgan Stanley European Currencies High Yield Bond. In den Jahren 2000 bis 2002 wurden jeweils rund 20 Prozent Verlust gemacht. Zudem ist die Volatilität mit 19,6 Prozent extrem hoch für diese Kategorie. Angesichts dessen gewinnt der Begriff Junk Bond Fund eine völlig neue Bedeutung.

Anleger, die in Zeiten historisch niedriger Zinsniveaus Alternativen zu defensiveren Anleihenfonds suchen, stoßen zwangsläufig auf dieses Segment. Sie müssen sich jedoch bewusst machen, dass sich damit auch das Risikoprofil ihres Gesamtportfolios nach oben verschiebt.

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Im Artikel erwähnte Wertpapiere

BezeichnungKursVeränderung (%)Morningstar Rating
ODDO BHF Euro High Yield Bond CI-EUR35,02 EUR0,03Rating
Robeco High Yield Bonds DH €157,80 EUR-0,01Rating

Über den Autor

Morningstar Europe Editor  .