Asienfonds: Kein Heimspiel

Wirklich gute asiatische Aktienfonds werden Sie eher selten bei ihrer Hausbank finden.

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Australienfonds liefen in den vergangenen drei Jahren oft besser als die meisten `wirklichen´ Asienfonds oder andere Länderfonds der Region. Daher dominieren sie auch die Liste der Fünfsternefonds dieser Kategorie. Ein Grund mehr, sich mit jenen zwei Fonds zu befassen, denen es trotz breit aufgestelltem Anlageuniversum gelungen ist, eine gute Performance bei limitiertem Risiko zu erzielen.

Wieder einmal führt ein Axa Rosenberg-Fonds die Tabelle an, der Pacific Ex-Japan Small Cap Alpha. Als einziger kitzelte er gar eine absolut positive Rendite heraus, 3,5 Prozent p.a. in den vergangenen drei Jahren. Typisch das umfangreiche Portfolio von zurzeit 114 Titeln. Australische und neuseeländische Aktien machen fast zwei Drittel des Fondsvermögens aus, der Rest ist in den Tigerländern (Ko

rea, Taiwan, Hongkong und Singapur) investiert. Ergebnis: Eine relativ geringe Volatilität, da riskantere Schwellenländer wie Indonesien, Malaysia und die Philippinen fehlen. Den Schwerpunkt bei der Marktkapitalisierung bilden Mid-Caps mit 77 Prozent. Bei der Wertentwicklung wurde der Index um fast 14 Prozent p.a. abgehängt. Eine hervorragende Bilanz.

Wie wir bereits mehrfach angemerkt haben, sollte man dabei jedoch bedenken, dass es sich hier um die A-Anteilsklasse handelt. Deren Mindestanlagebetrag ist für Privatanleger unerschwinglich. Die B-Anteile, eher für normale Anleger geeignet, sind bei der Verwaltungsgebühr mit 1,35 Prozent fast doppelt so teuer.

Der First State Asia Pacific, ebenfalls mit fünf Sternen versehen, schlug den Index zwar `nur´ um elf Prozent p.a., aber er erreichte dies mit einem regional wesentlich breiter gestreuten Portfolio. So ist Australien nur mit zehn Prozent vertreten, zwei Drittel gehen auf das Konto der Tigerländer, ein knappes Viertel in den restlichen Raum wie etwa Thailand. Etwas mehr als die Hälfte des Vermögens ist Standardwerten zugeordnet, knapp 40 Prozent bei Mid-Caps, Nebenwerte spielen keine große Rolle. Fondsmanager Angus Tulloch lag bei der Rendite seit drei Jahren stets im oberen Viertel der Gruppe.

Lieber in die Ferne schweifen

Wirklich überzeugende Asienfonds aus deutschem Hause? Fehlanzeige. Die Finanzexpertise für diesen Wirtschaftsraum findet sich traditionell eher bei angelsächsischen Vermögensverwaltern, mit ihren engen Verbindungen zum regionalen Wirtschaftszentrum Hongkong.

Negativbeispiel gefällig? Der UniAsia verfehlte den Index p.a. um zwölf Prozent. Die Rendite liegt seit vier Jahren kontinuierlich im untersten Drittel der Kategorie. Übrigens ist auch der andere Asienfonds der Union Investment, der UniDynamic Asia kaum besser. Trotzdem wird Kunden der Volks- und Raiffeisenbanken immer noch oft der Zugang zu Fremdfonds verwehrt mit dem Argument, man könne in jedem Segment ein geeignetes Produkt der Hausmarke Union anbieten. Die Fakten sprechen dagegen.

Im laufenden Jahr hinken die asiatischen Märkte den restlichen Weltbörsen etwas hinterher, was sicher auch mit der SARS-Epidemie zu tun hat. Ein langfristig denkender Anleger wird aber gut daran tun, die anhaltende Dynamik dieser Wirtschaftsregion für sein Portfolio arbeiten zu lassen.
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Morningstar Europe Editor  .