Porsche: ausgebremst oder durchgestartet?

Die Aktien des Sportwagenherstellers Porsche AG bewegten sich am ersten Handelstag nach dem 9,1 Milliarden Dollar schweren Börsengang am Donnerstag in Frankfurt knapp über ihrem Ausgabepreis.

Antje Schiffler 29.09.2022
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Porsche

Aufgrund der hohen Nachfrage der Investoren wurden die Aktien mit 82,50 EUR am oberen Ende der anfänglichen Preisspanne von 76,50-82,50 EUR gehandelt. Nachdem die Aktie bis zur Mittagszeit um 4,9% gestiegen war, fiel sie wieder in die Nähe des Ausgabepreises zurück.

Die weitgehend neutrale Performance stand im Gegensatz zu einem 2%igen Rückgang des deutschen Leitindex DAX am Donnerstag. Das Vertrauen der europäischen Anleger ist durch die bevorstehende Annexion besetzter ukrainischer Gebiete durch Russland, einen mutmaßlichen Angriff auf wichtige Pipelines und eine Vertrauenskrise in die neue britische Regierung erschüttert.

Kurs

Quelle: Porsche

Porsches Wahl des Zeitpunkts für den Gang an die Börse hatte im Vorfeld Fragen aufgeworfen. "Die Marktbewertungen im Automobilsektor wurden durch die Möglichkeit einer Rezession in wichtigen Märkten, die Chip-Knappheit, die Ukraine-Krise, höhere Rohstoffkosten, höhere Preise an den Zapfsäulen und anderen inflationären Kostendruck negativ beeinflusst", so Morningstar Senior Equity Analyst Richard Hilgert.

Dennoch: Das Anlegerinteresse war hoch. Der Börsengang ist der größte in Deutschland seit der IPO der Deutschen Telekom. 

Der Mutterkonzern Volkswagen (VOW) hatte die Preisspanne für die stimmrechtslosen Vorzugsaktien zuvor mit 76,50 EUR bis 82,50 EUR angegeben. Insgesamt wurden im Rahmen des Börsengangs bis zu 113.875.000 Vorzugsaktien aus dem Bestand der Volkswagen AG platziert. Volkswagen teilt die Kapitalstruktur von Porsche in zwei Aktienklassen: 50% Vorzugsaktien ohne Stimmrecht und 50% Stammaktien mit Stimmrecht.

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Über den Autor

Antje Schiffler  ist Redakteurin bei Morningstar in Frankfurt.