Vor Kurzem hat Charley Ellis einen Artikel veröffentlicht, in dem er aktive Investments verteidigt. Der Titel macht neugierig, insbesondere weil Ellis eigentlich ein starker Befürworter von passiven Index-Investments ist. Im Jahr 1975 hat er noch geschrieben, dass aktives Investieren ein Spiel für Verlierer ist. Sein Beitrag (The Loser’s Game) im Financial Analysts Journal wurde sofort ein Klassiker und später in die literaturliste für CFA-Kandidaten aufgenommen.
Das Gegenargument
Ellis argumentierte damals, dass der Anlageerfolg nicht darin begründet liegt, die größten Gewinner unter den Investmentmanagern zu finden. Dies ist alleine deshalb schon schwierig, weil eine ganze Horde informierter Anleger ebenfalls nach ihnen sucht. Für Ellis ist es vielmehr entscheidend, Manager zu meiden, die hinsichtlich Turnover, Kosten und Steuern zu den Verlierern ihrer Zunft gehören (Steuern habe ich hinzugenommen, da institutionelle Investoren steuerliche Auswirkungen im Jahr 1970 noch nicht berücksichtigt haben – Ellis hätte sie aber sicher erwähnt, wenn er auch an Retail-Anleger gedacht hätte.) Damals gehörte Ellis Einstellung noch nicht zur landläufigen Meinung. Die Kosten wurden vielmehr billigend in Kauf genommen dafür, dass Anleger damit quasi vom Expertenwissen profitierten. Heute sind die Annahmen von Ellis aber ein fundamentaler Grundgedanke.