Disney: Reaktion auf durchwachsene Zahlen könnte guter Kaufzeitpunkt sein

Während der Umsatz hinter den Erwartungen zurückblieb, überzeugte das Vorsteuerergebnis. Einbruch beim Segment Mediennetze belastet. Wide Moat Rating bleibt unverändert wie auch der taxierte Fair Value von 134 US-Dollar.  

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Disney hat für das dritte Quartal seines Geschäftsjahres 2017 durchwachsene Zahlen vorgelegt. Der Umsatz lag unter den Erwartungen, das EBITDA übertraf dagegen die Prognosen. Das Unternehmen gab die Übernahme eines weiteren Anteils von 42 Prozent an BAMTech bekannt. Dadurch steigt die Beteiligung Disneys an diesem Streaming-Dienst für Endverbraucher, der aus MLB Advanced Media hervorging, auf 75 Prozent. Mithilfe von BAMTech wird das Walt Disney 2017 ein neues OTT-Netzwerk von ESPN-Kanälen sowie 2019 eine US-Version von DisneyLife, ein SVOD-Dienst für Familien, herausbringen. Wir behalten unser Wide Moat Rating, das einen breiten Wettbewerbsvorsprung signalisiert und unsere Fair-Value-Schätzung von 134 US-Dollar pro Aktie bei. Die Aktie notiert derzeit im Vier-Sterne-Bereich, und der Kurs von 101,35 US-Dollar könnte ein attraktives Einstiegsniveau darstellen. 

Die Ergebnisse nach Einzelsparte

Mit 14,2 Milliarden US-Dollar blieb der Umsatz gegenüber dem vergangenen Jahr gleich. Das Wachstum im Segment „Parks und Resorts“ kompensierte die Rückgänge bei Studio-Segment und auch bei Verbraucherartikeln. Der Umsatz der Mediennetze fiel um ein Prozent, denn die Zunahme der Affiliate-Gebühren verhielt sich mit zwei Prozent im Jahresvergleich schwächer als erwartet, obwohl die Vertragssätze um sieben Prozent zulegten. Zwar gibt das Anlass zur Sorge, doch wir denken, dass die Einbeziehung der Disney-Kanäle in jeden OTT-Pay-Service auf dem Markt die Gesamtattraktivität des Pakets an Disney-Kanälen unterstreicht. 

Die Werbeeinnahmen gingen aufgrund geringerer Zugriffe und zwei NBA-Endspielen weniger um sechs Prozent zurück. Die Betriebsmarge im Segment sank um 840 Basispunkte, ausgelöst durch höhere Kosten für Inhalte wie die NBA-Rechte. Das Umsatzwachstum von 12% bei Parks und Resorts bekam Unterstützung durch das Resort in Shanghai sowie bessere Zahlen bei Disneyland Paris. Indes brach der Studioumsatzbrach um 16 Prozent ein. Dies lag am Basiseffekt, also an den robusten Vergleichszahlen vom dritten Quartal im letzten Jahr, das Blockbuster wie „The First Avenger: Civil War“ (Originaltitel: Captain America: Civil War), „The Jungle Book“, „Findet Dorie“ (Originaltitel: Finding Dory) und „Alice“ aufweisen konnte. Wir erinnern daran, dass das Geschäftsjahr 2017 für das Studio schwächer ausfallen wird, da weniger große Filme in die Kinos kommen werden. Insgesamt fiel das Betriebseinkommen im Segment um zehn Prozent auf 4,0 Mrd. USD. Der 22-prozentige Einbruch bei Mediennetzen machte die Steigerung um 18 Prozent bei Parks und Resorts und den Zuwachs um zwölf Prozent bei Verbraucherartikeln mehr als zunichte. 

Kurz nach dem Börsenstart am Montag, 14. August, belief sich der Kurs der Walt-Disney-Aktie an der NYSE auf 102,40 US-Dollar, was deutlich unter unserer Fair-Value-Schätzung von 134 US-Dollar pro Aktie liegt.

Wichtige Hinweise: Analysten von Morningstar müssen sich in ihrem Verhalten an den Ethikkodex, die Richtlinie für Wertpapierhandel und Offenlegung und die Richtlinie zur Integrität von Investment-Research von Morningstar halten. Nähere Informationen zu Interessenkonflikten erhalten Sie hier.

 

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Über den Autor

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