Rocky Mountains bringen Anadarko Petroleum Vorteile

Das Unternehmen ist international aufgestellt. Veräußerungen kompensieren negative Effekte des niedrigen Ölpreises. Mittelfristige Aussicht für den Rohstoffmarkt positiv.

Mark Hanson, CFA 22.07.2015
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Anadarko Petroleum ist ein US-Amerikanischer Öl- und Erdgasförderer mit weltweiter Geschäftstätigkeit. Das Unternehmen betreibt rohstoffreiche Stätten in den Rocky Mountains, die zu den etablierten Anlagen des Unternehmens gehören. Das Unternehmen hat zudem US-Schiefer und andere nicht konventionelle Anlagen in den USA mit einer Fläche von über 480.000 Hektar. Bis zum Jahr 2019 dürfte nach unserer Einschätzung die Förderung aus nicht konventionellen Anlagen in den USA auf 65% ansteigen wird, zumal das Unternehmen hier Investitionen plant. 

Ebenso gibt es die Förderanlagen in der Golfküste wobei das Unternehmen erhebliche Beteiligungen an der Tiefseebohrung hält. Die Investitionen dürften sich hier zukünftig in Grenzen halten, Die Anlagen sind unserer Ansicht nach auf längere Sicht eine Quelle um zukünftig Reserven und Förderung zu steigern. Die Engagements an Förderstätten in Afrika, zu nennen sind Mega-Projekte in Ghana und Algerien, lassen Raum für Expansion. 

Das Unternehmen ist breit aufgestellt und kann damit auf Veränderungen im Markt flexibel reagieren. Abhängigkeit besteht vor allem vom Erdgasgeschäft in den USA, das einen Produktionsanteil von 46% aus macht. Das führt zur Abhängigkeit von diesem Markt, bis andere Bereiche wie unkonventionelle Förderungen und die langfristigen Projekte umgesetzt werden. Ein Puffer in Zeiten niedriger Rohstoffpreise, wie es momentan der Fall ist, dürften Veräußerungen von Anlagen sein, die nicht dem Kerngeschäft beitragen. Im Jahr 2014 lagen die Vorsteuererlöse hier bei 5 Milliarden US-Dollar. 

Der Schatten, der momentan über dem gesamten Energiesektor liegt, ist das Ungleichgewicht bei Angebot und Nachfrage. Die Ungleichgewichte sind hier so groß wie in den letzten 20 Jahren nicht mehr. Zudem könnte bald der Iran wieder verstärkt Erdöl exportieren. Die Schätzungen reichen für Ende 2016 von 500.000 bis 800.000 Barrel pro Tag zusätzlich auf dem Weltmarkt. Kurzfristig dürfte das den Ölmarkt belasten, die Margen belasten und letztlich auch das Investitionsvolumen negativ beeinflussen. 

Mittel- bis Langfristig sehen wir den Preis für Rohöl allerdings bei 75 USD je Barrel (Brent) bzw. 69 USD je Barrel (WTI). Auch eine Anhebung der Einschätzung bei der iranischen Erdölproduktion würde unsere Erwartungen hinsichtlich der Grenzkosten nicht ändern. 

Wir schätzen den fairen Wert je Anadarko-Aktie auf 70 US-Dollar. Zum Handelsschluss am 21. Juli notierte die Aktie an der NYSE bei 73,37 Dollar.

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Über den Autor

Mark Hanson, CFA  Mark Hanson, CFA, is an equity analyst for Morningstar.