US-Nebenwertefonds von Schroders bleiben eine gute Wahl

Defensiver Ansatz von Jenny Jones gelobt, „Silver“-Ratings für 2 Schroders Fonds bestätigt. Globaler Aktienfonds von Neptune indes auf „Bronze“ abgestuft. Schwere Zeiten für Bond-Fonds? Unsere wöchentliche Rating-Zusammenfassung.

Ali Masarwah 20.04.2015
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Bei freundlichen Märkte geraten sie in Vergessenheit, nehmen die Schwankungen an den Börsen zu, werden sie händeringend gesucht. Die Rede ist von den Fonds (bzw. Fondsmanagern), die ihre Stärken in der Defensive entfalten und bei fallenden Kursen die Verluste der Anleger begrenzen. Jenny Jones von Schroders, die USA-Nebenwertefonds verwaltet, bringt diese Eigenschaften mit. Während der Finanzkrise konnten die von ihr verwalteten Schroders US Small & Mid Cap Equity und Schroders US Smaller Companies ebenso wie im Jahr 2011 punkten. Nun wurde das zweitbeste „Silver“-Rating beider Fonds bestätigt. Grund ist die Erfahrung von Jones und die Robustheit des von ihr implementierten Prozesses. Langfristig hat der Fonds eine überlegene risiko-adjustierte Rendite gebracht, heißt es im aktuellen Rating-Bericht.

Anleger, die in solche Produkte investieren, sollten auch die fast schon zwangsläufige Kehrseite beachten. Sie tendieren dazu, in Hausse-Zeiten den Indizes hinterher zu hinken. So auch bei den beiden Schroders-Fonds. Neben hoher Cash-Quoten investiert Jones vor allem in Aktien, deren Wachstumspotenzial nach ihrer Meinung unterschätzt wird.

Aberdeen Fonds wendet strikte Kriterien an

Ähnlich die Einschätzung unserer Analysten zum Aberdeen Global Chinese Equity, dessen „Bronze“-Rating bestätigt wurde. Aberdeen wendet bei diesem Fonds, der in Hongkong investiert, einen Qualitätsansatz an, der neben üblichen Bewertungskriterien – Qualität des Geschäftsmodells und des Managements, Bilanzstärke – auch Grundsätze der guten Unternehmensführung (Corporate Governance) und eine aktionärsfreundliche Politik beinhaltet. Im Ergebnis führt das zum Ausschluss großer Bereiche des Markts. Das wiederum kann zu einer starken Ausschlängen gegenüber dem Index führen -- nach oben wie nach unten. Unter anderem ließ der Ausschluss von „heißen“ Stories wie Internet-Aktien und Gaming-Unternehmen aus Macao den Fonds in der Dreijahres-Bilanz in das 96. Fondsperzentil abrutschen. Anleger müssen also die Gegebenheiten des chinesischen Aktienmarkts berücksichtigen und in Einklang mit der Fonds-Philososphie bringen.

Abgestuft wurde indes der Neptune Global Equity von „Silver“ auf „Bronze“. Das Rendite-Risiko-Profil des Fonds hat sich in der vergangenen Zeit verschlechtert, so dass der Grad der Überzeugung unserer Fondsanalysten abgenommen hat. Das „Bronze“ Rating reflektiert die langjährige Erfahrung von Fondsmanager Robin Geffen, der von einem gut ausgestatten Research-Team unterstützt wird. Der Investment-Prozess ist stark Sektor- und Ländergetrieben, und Geffen investiert ebenfalls opportunistisch in Schwellenländer-Aktien.

Weniger positiv fällt die jüngste Einschätzung zu einigen Rentenfonds aus. Das „Neutral“-Rating des Schroder ISF Euro Government Bond bleibt bestehen. Die Gründe für die zurückhaltende Bewertung dürften für viele Euro-Rentenfonds heute in Zeiten extrem niedriger (bzw. häufig negativer) Renditen stehen. Ungeachtet des soliden Investmentprozesses ist das Profil dieses Fonds konservativ und sein Performance-Ziel gegenüber der Benchmark zugleich nicht ambitioniert. Demgegenüber stehen relativ hohe Gebühren von 0,61%.

Doch auch Rentenfonds, deren Gebühren wir als günstig erachten, werden im heutigen Umfeld nicht ohne weiteres die Performance der Vergangenheit einfangen können. Der ESPA Bond Combirent wird weiterhin mit „Neutral“ bewertet. Die enge Tracking Error Vorgabe von 1 bis 1,5% bindet den Fonds an seine Benchmark und dürfte ihn auf ein gut durchschnittliches Rendite-Niveau beschränken.

 

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Über den Autor

Ali Masarwah

Ali Masarwah  Ali Masarwah war von 2011 bis Frühjahr 2021 als Chefredakteur für die deutschsprachigen Anleger Websites von Morningstar verantwortlich